Windhundtreffen am 1. April
Windhundtreffen mit 18 Hunden und 15 Menschen
Es soll ja Zweibeiner geben, die schicken sich gerne mit erfundenen Geschichten in den 1. April. So dachte ich, dass ich auch in den ersten April geschickt werden sollte, als es hieß, bei uns zu Hause treffen sich über 15 Hunde am 1. April zum Spaziergang.
Ich bekomme so schon immer die Krise, wenn ich nur einen fremden Hund an unserem Grundstück vorbeigehen sehe. Dann mache ich mich lautstark am Fenster bemerkbar oder spurte zum Zaun, um klar zu machen, wer hier das Sagen hat. Und dann sollen gleich so viele Hunde auf einmal kommen?
Aber es stimmte! Mein Personal hat einen Haufen Windhunde mit dem jeweiligen Personal zu einem Windhundtreffen eingeladen. Und es waren nicht nur 15, nein es waren sage und schreibe insgesamt 18 Hunde da. Kennengelernt haben die Zweibeiner sich wohl alle über Facebook – irgend so was komisches im Internet. Und Auslöser war mein Schwesterchen Abby bzw. das gemeinsame Interesse an dieser etwas zu klein geratenen Salukiart. Die Zweibeiner nennen sie übrigens mal Langhaar-Whippet oder Silken Windsprite (mehr dazu hier).
Am Samstag, dem 31.03. fing der Spaß schon an. Am späten Nachmittag kamen die ersten an. In Begleitung ihres weiblichen Personals erschienen zwei Hunde. Bei dem einen dachte ich erst, da kommt Buffy, die Labradorhündinn, mit der wir morgens oft Gassi gehen. Aber diese Buffy hier war deutlich schlanker und etwas fitter und graziler auf den Beinen. In ihrer Begleitung war noch ein weiterer Hund, von den Maßen etwas zierlicher als Abby, aber die gleich Art. Und witzig sah die aus (es ist ein Mädel). Die hatte auf dem einen Auge eine schwarze Augenklappe und sah aus wie ein Ganove. Damit ich die beiden Gäste nicht gleich zu stürmisch begrüße, hat mir mein Frauchen einen kleinen Mundschutz umgelegt. So konnten wir uns erstmal in Ruhe etwas beschnuppern und kennenlernen.
Ich fand das aber sehr gemein. Ich als Größte musste mir auch noch etwas ums Maul binden lassen, nur damit die anderen ihre Ruhe haben. Wer dachte denn an mich! Das war vielleicht einfach nur peinlich für mich! Aber ich musste das Ding ja nicht lange anlassen. Mein Frauchen vertraut mir einfach, nachdem sie mir in die Augen schaut! Aber ich kenne auch ihren Blick!
Später sind wir alle dann noch eine Runde spazieren gegangen. Dabei konnten die beiden kleinen sich austoben. Nala, so hieß das Labbi-Mädchen, konnte zwar bei der Geschwindigkeit der beiden nicht mithalten, setzte sich aber gelegentlich mit einem Bodycheck geschickt in Szene. Ich dagegen hatte mein Personal lieber an der Leine und war so auch immer in direkter Reichweite meines Reiseproviants. das habe ich dann doch vorgezogen.
Nach dem Spaziergang und der abendlichen Verpflegung war noch Smalltalk angesagt. Und frech wie Oskar hatten die beiden vierbeinigen Gäste doch einfach meinen 3er-Sofaplatz besetzt. Sonst bin ich da ja etwas eigen und mag den Kontakt mit anderen nicht unbedingt. Aber diesmal dachte ich, so kann es auch nicht gehen und zwängte mich immer mal wieder dazwischen. Abby ist da ja so einfältig! Die macht Platz für alle und jeden! Hauptsache, sie hat alles im Blick!
Die beiden durften mit ihrem Personal sogar bei uns übernachten. Als alles geschlafen hatte, haben wir uns mal kurz über den Flur hinweg ausgetauscht und nochmals eine gute Nacht gewünscht. Allerdings war das Personal um diese nächtliche Uhrzeit von unserem doch zugegebenermaßen etwas lautstarken Höflichkeitsaustausch weniger angetan.
War am Tag vorher das Wetter noch recht bescheiden, so schien beim Aufstehen bereits die Sonne von einem strahlend blauen Himmel. So konnten wir gleich morgens raus und im Garten die Sonne genießen.
Und während ich mir die Sonnenstrahlen um meine Nase streicheln ließ, mussten sich die anderen beiden anstrengen, um sich ihre Leckerlis zu verdienen. Was die für Verrenkungen machen mußten, nur um an die kleinen Leckerlis zu kommen. Da habe ich mein Personal aber besser im Griff.
Zwischendurch haben wir natürlich auch mal zusammen gespielt oder einfach nur mal ein wenig diskutiert.
Aber keine Angst, auch wenn es so aussieht als hätten wir völlig gegensätzliche Meinungen, so haben wir uns doch anschließend wieder vertragen. Mein weibliches Personal hat mich sogar öfters gelobt, weil sie so begeistert war, wie nett und zurückhaltend ich gegenüber unseren Gästen war.
Aber eigentlich war es bis dahin ja nur die Ruhe vor dem Sturm. Ab Mittag ging es dann plötzlich los und es kam ein Hund nach dem anderen. Oh Mensch, was sollte das jetzt schon wieder! Wollte mein Rudel vielleicht Verstärkung ins Haus holen? Ich musste einfach aufpassen. Das Gewusel war einfach für mich zu heftig. Die Hunde kamen zwar mit dazugehörigem Personal. Aber jeder Zweibeiner schaute mit lieben Augen seinen Kleinen an! Nein, das hier wird heute was anderes! Ich kann mich daran erinnern, dass mein Rudel sich ja schon mal mit vielen Salukis getroffen hat und keinen anderen mit nach Hause genommen hat. Vielleicht ist es ja nur ein Spielenachmittag!
Es war auch kein Saluki dabei, aber immerhin waren es alles Windhunde. OK, Nala war als Windhund vielleicht doch etwas zu gut gebaut. Aber sie hat sich mit den Windis ganz gut geschlagen. Aber unter die vielen langen Haxen der Windis hatte sich noch etwas kleines, quirliges, braunes gemogelt und mischte bei den Großen kräftig mit. Der arme Kerl musste nur anschließend beim Spaziergang doppelt so viele Schritte machen wie die großen. Aber er ist tapfer mitgelaufen.
Letztlich waren es 18 (Wind)hunde die durch MEINEN Garten tollten. Nicht zu vergessen, das Personal dazu mit noch mal 15 Zweibeinern. Die Hunde und ihr Personal kamen aus Berlin, Gotha, Würzburg, Essen, Soest, Bruchköbel und Aßlar. Als alle da waren, ging es über die Felder durch den Wald zum Forsthaus. Hier stärkte sich das Personal um danach den gemeinsamen Rückweg wieder anzutreten. Auf den Wiesen unterwegs konnten sich die Kleinen zwischendurch richtig austoben. Blöd nur, dass ich nicht mitmischen durfte. Ich hätte die Meute schon mal kräftig durcheinander gewirbelt. Aber mein Personal meinte, es ist besser, ich bleibe an ihrer Seite, damit niemand gefrustet ist, wenn sie sehen würden, was ich für ein Sprintass bin.
Wieder zu Hause angekommen, sind wir alle noch mal in meinen Garten. Dort wurde es wieder so heftig. Die Kleinen haben sich benommen, als wären sie hier zu Hause! Da musste ich einfach mal wieder einschreiten. Aber das hätte ich mal lieber nicht machen sollen, denn Frauchen hatte kein Mitleid mit mir und legte mir wieder das blöde Teil um meine Schnauze! Ich konnte keinen mehr zwicken, auch wenn mir das noch so viel bedeutet hätte! Ich habe Frauchen soo schöne Augen gemacht, ich habe alles gegeben und getan, was sie sonst so an mir liebt! Aber nein, sie blieb hart! Und dann hat sie auch noch so was Getigertes in ihren Armen gehalten und so lieb angeschaut! NEIN… nicht noch so was Frauchen! Geb´s wieder her und lass es heim gehen. Aber die anderen hat sie auch so liebevoll angesehen. Ich denke, mit Abby haben wir genug! Die wird ja auch schon gehätschelt und getätschelt. Das reicht jetzt mal, gell Frauchen?!
Auch wenn ich an diesem Tag etwas ausgebremst worden bin, war es doch ein toller Tag mit vielen netten Hunden und ihrem zweibeinigen Personal. Auch wenn ich erst etwas skeptisch war und an einen Aprilscherz dachte, hat es doch viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass mein Personal wieder mal so ein Treffen veranstaltet oder mich zu einem mitnimmt.
One Reply to “Windhundtreffen am 1. April”
Liebe Wahira, es war so toll bei euch und wir haben uns sehr gefreut euch alle wiederzusehen. du bist so tapfer und hast dieses doofe ding um dein schnäutzchen super und geduldig ertragen. es grüßen dich und den rest DEINES rudels Ed, Peg und das Personal