Abby’s erste Ausstellung in Alsfeld

Abby’s erste Ausstellung in Alsfeld

Oder wie Herrchen meinem Frauchen bei der Ausstellung einen riesigen Schreck einjagte …

Am Pfingstwochende war es soweit. Mit meinem zweibeinigen Personal ging es am Samstagmorgen los Richtung Alsfeld. Von uns zu Hause ist das nicht sehr weit weg, trotzdem habe ich zweimal dafür gesorgt, auf dem Weg eine Pause einzulegen. Ich habe zwischendurch immer wieder mal lautstark auf mich aufmerksam gemacht. Also angehalten, raus aus dem Auto und auf eine Wiese.

Aber nicht nur ich war dran schuld, dass wir länger für die Fahrt gebraucht hatten als gedacht. Kurz vor dem Ziel haben noch alle Autos eine Pause genommen und standen dichtgedrängt einer hinter dem anderen. Die Quäkstimme in dem kleinen Kasten vorne zwischen meinem Personal sagte etwas von „zehn Kilometern Stau“. Immer mal wieder ging es ein Stückchen weiter und schließlich kamen wir mit rund einer dreiviertel Stunde Verspätung in Alsfeld an.

Ich habe diesmal auch nur einmal gekotzt! So langsam gewöhne ich mich an das lange Autofahren! Frauchen hat sich so gefreut, dass mein Liegeplatz ansonsten sauber geblieben ist.

Abby beim spielenAber die Fahrt hat sich gelohnt! Angekommen in Alsfeld konnte die Autotür nicht schnell genug aufgehen. Gleich neben dem Parkplatz gab es einen großen Platz, auf dem schon so viele Hunde tobten und spielten. Ich habe zwar die meisten nicht gekannt, aber das machte gar nichts. Da musste ich unbedingt mitmischen. Und was hat das für einen Spaß gemacht!

Irgendwann später mussten wir aber Ruhe halten. Dann sind einige Hunde in einen Ring und haben ihr Personal an der Leine rumgeführt. Eine Frau hat sich das alles ganz besonders intensiv angeschaut und uns Hunde auch gestreichelt. Danach gab es für die Menschen im Ring so komische bunte Anstecker und manche der Zweibeiner strahlten etwas mehr als die anderen. Die Hunde wurden anschließend gestreichelt und getätschelt und es wurden ihnen heimlich Leckerlis zugesteckt – aber nicht weitersagen!

Obwohl es ja heißt: „Lady’s first“ durften zunächst erst mal nur alle Rüden in den Ring. Offensichtlich traut man uns Mädels eher zu, dass wir uns gedulden können. Wir mussten einen halben Tag ruhig sein, durften nicht frei spielen und mußten immer nur unsere Leine umhaben. Und es war soooo warm! Mein Personal ist in Sachen Ausstellung noch etwas unerfahren und hatte nicht für genügend Schatten für mich gesorgt. Wir sind deshalb ein paarmal mit unserem Platz umgezogen. Selber dran schuld! Das nächste Mal sollen die einfach die Seemuschel einpacken, dann ist auch genug Schatten dabei.

Irgendwann war auch ich mit meinem Frauchen dran und wir sind in den Ring einmarschiert. Und ein wenig stolz muss ich schon sagen, dass mein Frauchen diesmal sehr schön gelaufen ist. Wir hatten die Tage vorher ja auch schon im Garten geübt, aber da hatte es mit ihr noch nicht so schön geklappt. Jetzt aber hatte sie den Rhythmus drauf und ich gar keine Schwierigkeiten neben ihr herzulaufen. Hätte ich was zu sagen gehabt, hätte sie die volle Punktzahl erhalten.

Abby mit weißer PlaketteBevor wir wieder aus dem Ring raus sind, wurden gelbe und weiße Anstecker verteilt. Meinem Frauchen wurde ein weißer Anstecker mit der Zahl 97 darauf überreicht. Sie hat sich so darüber gefreut, dass sie mir auch etwas von ihrer Freude abgab und mich knuddelte.

Und komisch, kaum waren die bunten Anstecker im Ring verteilt, mussten sich alle, die gerade im Ring waren zu einem Foto aufstellen. Dabei hätten die Anhänger viel leichter geknipst werden können, als sie noch bewegungslos neben dem Richtertisch lagen.  Aber so sind sie halt, die Zweibeiner.

Abby und ihr Freund TonyFür mich am schönsten waren sowieso die Spielrunden in den Pausen und am Abend. Besonders toll fand ich es, dass mein Tony uns an diesem Tag besucht hat. Der Kleine braucht sich über zu wenige Punkte keine Gedanken zu machen. Er hat genügend und dazu noch schwarz auf weiß. Der Kleine hat mir doch tatsächlich etwas die Show gestohlen. Als er nämlich mit seinem Frauchen auf den Platz kam, hat sich alles nur um den Kleinen gedreht. Aber auch hier greift ein Kölner Spruch: „Mer muss och jünne könne!“

Geschlafen habe ich nach diesem anstrengenden Tag auch noch in einem fremden Zimmer. Aber ich habe durchgeschlafen, obwohl es nicht mein Bett war.

Am nächsten Morgen durfte ich mit meiner Freundin Denevu erst mal eine Runde im Park drehen. Sie ist zwar etwas kleiner als ich, aber dafür eine echte Rennmaus. Sie hat mir erzählt, dass sie sogar schon auf der Rennbahn war und dort gelaufen ist. Ob ich sowas auch mal probieren sollte! Habe zwar keine Ahnung, warum Denevu erst in so einen Kasten gehen musste und erst loslaufen durfte, als er geöffnet wurde, aber es hat wohl alles seinen Sinn! Jedenfalls hat es Denvevu super gut gefallen.

Nach dem Frühstück ging es wieder in den Park. Am zweiten Tag sollte sich alles wiederholen. Es war wieder spielen und rumtollen angesagt. und auch wieder Ruhe halten, sobald andere Hunde im Ring waren. Diesmal war es eine andere Frau, die im Ring stand und immer so genau guckte.

Und wie am Tag vorher waren die Jungs wieder als erstes dran. Die ersten Runden im Ring dauerten ziemlich lange. Und weil ich gemerkt hatte, dass es meinem Herrchen etwas zu lange dauerte, hatte ich ihn zu einem kleinen Spaziergang animiert. Wir zogen also los und inspizierten einen Feldweg und eine Blumenwiese und genossen die Ruhe des Augenblicks. Und diese Ruhe endete jäh, als wir wieder in Sichtweite des Wertungsrings kamen. Alle Augen waren auf uns gerichtet und Frauchen fuchtelte wild gestikulierend mit den Armen und schimpfte wie ein Rohrspatz. Zu meinem Erstaunen aber nicht mit mir, sondern mit Herrchen. Was war geschehen? Offensichtlich ging es etwas zügiger voran als gedacht und ich sollte mit Frauchen in den Ring – dorthin, wo die anderen schon angefangen hatten, die erste Runde zu laufen. Also ich schnell mit einem verdutzten Herrchen im Schlepptau zu Frauchen gespurtet, Leine gewechselt und schnell noch mit ihr in den Ring gehopst. Mein Frauchen war noch so aufgeregt, dass die Leine an mir richtig gezittert hat. Mit dem Schreck noch in den Gliedern sind wir dann durch den Ring gestiefelt und ich habe gar nicht richtig aufgepasst, ob mein Frauchen wieder so toll gelaufen ist. Ich dachte mir nur, dass wir fast den zweiten Auftritt von Frauchen bei meiner ersten Ausstellung geschmissen hätten. Aber glücklicherweise kam in diesem Moment Artikel 3 des Kölsche Grundgesetzes zur Anwendung: „Et hät noch emmer joot jejange.“ So ist uns eine größere Blamage erspart geblieben und auch die hochrote Farbe im Gesicht meines Herrchens hat sich nach einiger Zeit wieder gelegt.

Am Ende haben wir den Ring auch nach dieser Runde wieder mit einer weißen Plakette und einer 97 darauf verlassen. Wer weiß, vielleicht hätte ich mit mehr Ruhe diesmal eine andere Farbe bekommen. Aber wie sich später rausstellte, habe ich wohl diesmal meine Rute etwas zu sehr eingezogen. Wir haben nämlich einen Punktabzug erhalten, weil meine Rute nicht lang genug gewesen sein soll! Na, egal, das nächste Mal muss ich halt wieder entspannter laufen, dann passt es auch mit der Rute wieder!

Spielpause bei der AusstellungAm Ende der zwei Tage war ich aber auch ganz schön knülle. Zu Hause hat Wahira mich erstmal beschnuppert. Sie war bestimmt irritiert, wie viele verschieden Hundedüfte ich mitgebracht hatte. Mir haben die beiden Tage jedenfalls einen riesigen Spaß gemacht. Ich habe Hunde getroffen, die ich schon vorher mal getroffen hatte, und ich habe viele neue Hundegesichter gesehen. Viel Spaß hat mir wieder das Toben mit Xene gemacht. Peg, ihr Liebling, war etwas reservierter und hat sich nicht viel um Xene gekümmert! Wahrscheinlich, weil er so viel Preise abgeräumt hatte! Er musste aber auch etliche Male sein Frauchen in den Ring führen. Xene später auch, aber die hat wenigstens noch mit mir gespielt!

Gut, die Lauferei im Ring könnte man sich bei den Ausstellungen sparen und besser nur Spielpausen vorsehen, aber ich glaube, dann wird es dem zweibeinigen Personal zu langweilig. Mein Personal jedenfalls hat auf der Heimfahrt auch von den beiden Tagen geschwärmt und soweit ich mitbekommen habe, wollen sie bei der nächsten Ausstellung wohl auch wieder dabei sein.

Viele weitere Bilder von diesen beiden Tagen gibt es übrigens unter www.facebook.com/LanghaarWhippet

 

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